Märchen- und Sagentage auf Schloss Burg
Die Märchen- und Sagentage auf Schloss Burg liegen jetzt hinter mir. Sie wären schön und weniger schön – beides zugleich.
Schön, weil ich mit ausgesucht großartigen Erzählern zusammen arbeiten durfte. Regina Sommer, Gidon Horowitz, Harry Rischar – alle auf ihre Weise Meister der Erzählkunst.
Schön auch die Resonanz der Besucher. Viele Hunderte waren es, wie jedes Jahr, und besonders freute es mich, einige große und kleine Besucher der letzten Jahre wieder zu erkennen, die immer wieder von weither angereist kommen, um uns auf den Märchen- und Sagentagen zu erleben.
Weniger schön allerdings das Remmidemmi, das auf Schloss Burg immer mehr überhand zu nehmen und die in sich ruhende Atmosphäre des Erzählerlebnisses komplett bombardiert. Pfeifende Lokomotiven und kirmesartiger Rummel wurden nur übertroffen von einem Alleinunterhalter, der im unter dem Rittersaal gelegenen Restaurant während einer Erzählung plötzlich lautstark „Hey, das geht ab!“ intonierte. Die Kommunikation zwischen den auf Schloss Burg rivalierenden Veranstaltern scheint nicht wirklich statt zu finden.
Schade, wie mir eine erboste Besucherin erzählte: „Wir sind extra aus der Schweiz für die Märchentage hierher gereist, und das verdirbt uns leider die Stimmung“.
Hoffen wir also, dass sich die Veranstalter bis nächstes Jahr etwas einfallen lassen, um den alten Zauber der Märchen- und Sagentage zurück zu holen und sich endlich wieder auf das zu konzentrieren, wozu sie da sind: Auf das Erzählen von Geschichten.